Die tatsächliche Route ist jetzt allerdings wie folgt:

(Aktuelle Einträge befinden sich ganz unten.) 

 

I. Canadas Osten und Neuengland

 

"Halifax" - "Nova Scotia" Küste nordoestlich von "Halifax" - "Cape Breton Island" (Westküste "Cabot Trail") - Fähre von "North Sydney" nach "Placentia" auf "Newfoundland" (14h)
 
"St. John's" - "TransCanada Highway" über "Gander" bis "Deer Lake" - Abzweig zum "Gros Morne" Nationalpark - weiter nach Norden bis "St. Barbe".
 
Fähre nach "Blanc Sablon" (Quebec, 100min) - Ausflug nach "Labrador".
 
Fähre nach "Rimouski" entlang der "Basse-Côtes-Nord" (Lower North Shore, oder auf deutsch: Südliche Nordküste;-) von "Quebec" mit diversen Landgängen. (84h)
 
Von "Rimouski" entlang des "St. Lorenzstroms" über "Quebec" nach "Montreal".
 
Von "Montreal" entlang des "Riviere Richelieu" in die "USA". 5 Minuten radeln im Bundesstaat "New York", dann über "Vermont" und "New Hampshire" nach "Boston" in "Massachusetts".
Flug über "Kansas City" und "San Francisco" nach "Portland, Oregon".
 
[Kilometerstand des "ersten Kapitels": 3815km]
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II. USA Westküste, Nevada und Utah
 
Von "Portland" an die Pazifikküste und dann südwärts entlang des "Highway 1" oder auch "101" bis "San Francisco" und noch etwas weiter bis "Santa Cruz".
 
Kreuze das "St.Joaquin Valley", eine riesige Obst- und Gemüseplantage mit frischen Him- und Erdbeeren anfang Oktober!
 
Auf meiner Fahrt zu den Nationalparks (Yosemite, Death Valley...) hält mich dann der "Government Shutdown" der Teaparty etwas auf, da all die Nationalparks, die jetzt auf meiner Route anstehen, geschlossen sind. Noch habe ich keine Ahnung, mit was für Schwierigkeiten ich konkret rechnen muss, aber in den Medien ist auch von gesperrten Strassen die Rede...
 
... Im "Yosemite" war ich dann wohl der "einzige Übernachtungsgast". Als Radfahrer kann man sich halt prima verstecken. Bis zum "Tioga-Pass" (mein persönlicher Höhenrekord 3050m, 9945ft) sieht man kaum Menschen oder parkende Fahrzeuge, da die Ranger beim Einfahren die Devise "No Stopping" ausgeben. Es sind auch wirklich fast alle Parkplätze mit Polizei-Tatort-Absperrband gesperrt. Die WCs sind ausnahmslos abgeschlossen.
 
"Nevada" präsentiert sich seinem Namen nach verschneit. Die zwei Tage vorher verbringe ich in "Benton Hot Springs" in meinem persönlichen Hotpool.
Am "Death Valley" bin ich nur vorbeigefahren aber die Straße von "Las Vegas" zum "Lake Mead" ist nach einem mittelhohen Pass einfach gesperrt und damit eine "Dead End Road" (Sackgasse). Auch das Funk-Gespräch des Polizisten mit seinem Vorgesetzten ändert nichts. Ich muß zurück und eine andere Route suchen. Das kostet mich einen Tag und eine weitere Motelnacht in "Las Vegas".
 
Weiter geht es über das "Valley of Fire" und Overton nach "Mesquite, NV" und "St. George, UT". Dazwischen liegen etwa 30 faszinierende Canyonkilometer im Staate "Arizona".
Von "St. George" aus geht es dann in den "Zion Nationalpark". Einen guten Tag später folgt dann der "Bryce Canyon Nationalpark". Aus Zeitmangel muß ich die folgenden Parks auslassen und mich nach "Salt Lake City" begeben, da mein Flug nach "Santiago de Chile" am 28.10. fest gebucht und für viel Geld schon einmal von mir nach hinten verschoben worden ist. Im Nachhinein war das aber eine sehr gute Entscheidung. Die drei zusätzlichen Wochen in den USA waren wirklich beeindruckend und haben mir doch stark die Angst vor heißen Wüsten genommen. (So heiß war es ja auch gar nicht, mehr trocken.)
 
Die letzten 500 Kilometer bis nach "Salt Lake", das "City" wird von den Einheimischen eigentlich konsequent weggelassen, lege ich in drei Tagen zurück. Es geht fast nur bergab. Der Wind ist mein Freund und die Straßen sind gut ausgebaut und haben meistens ausreichend breite Seitenstreifen. Manchmal schaffe ich 20 Meilen in einer Stunde.
Die Landschaft ist wesentlich vielfältiger und spannender als ich gedacht habe. Breite Täler, verschneite Gipfel, zerklüftete Canyons. Und die Straße geht mitten durch. Und dann immer wieder diese netten Wild-West-Nester, wo sich alles rund um eine Straßenkreuzung abspielt.
 
In "Salt Lake" beende ich das zweite Kapitel meiner Reise in stilvollem Ambiente.
Christy, meine Gastgeberin, nimmt mich erst mit auf eine kleine 30 Meilen Radtour mit  Djorgan zum Salzsee. Direkt danach geht es dann zum "Tweed Ride", einem einmal jährlich stattfindenen Radevent, bei dem die Teilnehmer auf normalen Fahrrädern, viele aber auch auf Retrobikes, jeder aber (außer mir) in nostalgischen Tweedkostümen eine gediegene Runde in der Stadt drehen um dann in der Lobby des Luxushotels einzulaufen und einen Cocktail o.ä. zu schlürfen. Die Räder parken wir kurzerhand in der Tiefgarage.
Am nächsten Tag habe ich eine Verabredung mit Mark von "Saturday-Cycles". Es ist Sonntag und ich komme sozusagen zum "personal shopping". Mark ist ein durch und durch sympathischer Zeitgenosse. Es gibt neue Mäntel und einen Ersatzschlauch, ein ansteckbares Rücklicht (das festangebaute wird stark vom Gepäck verdeckt), einen Spiegel für den Lenker, da der Helmspiegel sich doch nicht bewährt hat, und zwei neue Zurrgurte für den hinteren Gepäcksack.
Ich kriege hier 20% Touristenrabatt, (Sowas gibt es eigentlich gar nicht.) und staune nicht schlecht. Unterm Strich ist das billiger als bei uns, obwohl die Mäntel von Schwalbe sind und aus Deutschland kommen.
 
Christy bringt mich dann zwei Tage später zum Flughafen. Der Check in ist geradezu das Gegenteil zu meinen Erfahrungen in Boston. (Ich fliege mal wieder mit Delta). Alles ist im Nu erledigt und ich habe in beiden Flügen: "Salt Lake City" - "Atlanta" und "Atlanta" - "Santiago" angenehme Nachbarn und nettes Personal.
 
 [Kilometerstand nach dem "zweiten Kapitel": 7610 km]
 
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III. Chile, von Santiago nach Feuerland
 
In Santiago baue ich mein Rad am Flughafen zusammen. Das dauert diesmal etwas länger, da sich wahrscheinlich jemand von den Gepäckverladern auf die hintere Gabel meines Rades gestellt hat. Da die Räder ausgehängt waren ist die Achsbreite  nun deutlich zu knapp. Ich biege lange bis ich das Hinterrad wieder einhängen kann. 

Vom Flughafen fahre ich Richtung Zentrum. Es ist wieder wie in Halifax. Es gibt keine legale Möglichkeit mit dem Rad vom Airport wegzukommen. Ich fahre weiter, bis ich an eine Peage-Stelle der Autobahn komme und dort nachfrage. Die Lösung, nach langer Debatte, besteht darin, dass ich mit meinem Rad per Pickup an den äußeren Straßenring der Stadt gefahren werde.
Von dort starte ich dann meinen ersten Santiagotag. Es ist Krieg auf der Straße und es gibt nichts zu lachen.
 
Ich wohne bei Victor und Daniela, im 19ten Stock eines Hochhauses nicht weit vom Zentrum.
Die Fahrräder fahren im Aufzug mit. Ganz oben, über dem 24. Stock gibt es eine grandiose Dachterasse und  sogar einen Swimmingpool (leider unbeheizt).
 
An Halloween, was in ganz Chile wegen des Reformationstags ein Feiertag ist, verlasse ich Santiago. Es dauert einen halben Tag bis man draußen ist. Abends zelte ich in "Isla de Maipo", einer Naherholungsenklave.
Von dort geht es weiter über "Pichilemu", einem Surferparadies, nach "Constitution", einer betriebsamen Hafenstadt nach "Concepcion", der zweitgrößten Stadt des Landes.
 
Dann wende ich mich in's Landesinnere zu den Vulkanen. Über "Traiguen" und "Victoria" komme ich nach "Curacautin". Von dort folge ich dann der Interlagos-Piste. Eine, durch vulkanische Landschaften führende Schotterpiste, die die zahlreichen Seen in Chiles zentral-südlichem Hinterland verbindet.
 
Mittlerweile bin ich in "Villarica". Morgen, am 17.11. wird hier ein neues Parlament und eine neue Präsidentin gewählt.
Die Wahl ist rum. Es wird am 15.12. eine Stichwahl für die Präsidentschaft zwischen "Michelle" (Bahelet) und "Evelyn" (Mathei) geben. Die genauen Ergebnisse für die Abgeordneten und Senatoren  habe ich noch nicht genauer studiert. Bin in einem Ort namens "Panguipulli".
 
Mittlerweile, am 28.11., habe ich Puerto Montt, den Ausgangspunkt der "Ruta 7" oder auch "Carretera Austral" bereits hinter mir gelassen und befinde mich bei Kilometer 340 in einem kleinen Ort namens "La Junta" genau auf dem 44. Grad südlicher Breite. Die letzten Tage waren Landschaftlich sehr interessant (Pumalin Park, Chaiten) aber Straßentechnisch übelste Schotterpiste, oder vielmehr eine über hundertn Kilometer lange Baustelle mit jeder Menge grobem Kies, feinem Sand und natürlich jeder Menge Schlaglöcher und Wellblechprofil.
 
3.12.Bin in Coihaique angekommen. Gestern voll in den Regen gekommen. Mein erster richtiger Regentag seit Kanada. Hier bricht allmählich auch das Weihnachtsfieber aus.
12.12. Das Ende der Carretera Austral ist in "Villa O'Higgins" erreicht. Die letzten 230 km Piste waren sehr eindrucksvoll und deutlich einsamer als die vorherige Woche. Leider tun sich hier jetzt einige Komplikationen auf. Wir, das sind außer mir noch Flora und Brian, sind auf zwei Boote angewiesen, die uns über zwei Seen transportieren sollen, um auf einer völlig entlegenen, sonst nur zu Fuß machbaren Route, nach "El Chalten" in Argentinien zu kommen. Dass das zweite Boot offiziell nicht mehr fährt, wissen wir schon seit Tagen, aber das läßt sich durch eine 12stündige Schiebetour auf einem Wanderweg entlang des Sees ersetzen. Nun kommen wir hier an und müssen erfahren, dass auch das erste Boot wegen Motorschadens mindestens bis zum 21.12. ausfällt. Da das eine 3 stündige Überfahrt wäre und das Seeufer keinerlei Wege hat ist hier nichts zu machen. Private Boote von Fischern scheinen auch nicht zu existieren. Aber mal sehen, was die Einheimischen hier so anzubieten haben. Es gibt noch eine 400km-lange Pistenalternative über einen abenteuerlichen Bergpass.
 
26.12.
Tja, es war der Bergpass und einige abenteuerliche Tage mit vielen Zufällen und neuen Erfahrungen.
Mittlerweile bin ich, nach der Besichtigung des "Perito Moreno"-Gletschers und einer Wanderung im Nationalpark "Torres del Paine" in Puerto Natales angekommen und habe hier Weihnachten verbracht.
Punta Arenas ist die nächste Station.
 
1.1.2014
Sylvester verbringe ich auf Feuerland in einer Stadt namens "Porvenir", was im Spanischen "Zukunft" bedeutet. Feuerwerk an Sylvester scheint auf Feuerland nicht üblich zu sein. Insgesamt werden hier die Feste scheinbar etwas gelassener gefeiert als bei uns. Auch Weihnachten habe ich kaum bemerkt.
Am 11.1. werde ich dann von Ushuaia nach Auckland fliegen. Das wird mit Stopps in "Buenos Aires" und "Sydney" über 40 Stunden dauern. Uff!
 
10.1.2014
Ushuaia ist erreicht und damit das Südamerikakapitel beendet.
 
[Kilometerstand nach dem "dritten Kapitel": 12.040 km]
 
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IV. Neuseeland

 

14.1.2014

Etwa 20 Stunden verspätet in Auckland angekommen. Mein Gepäck hat allerdings 48 Stunden und mein Fahrrad sogar 96 Stunden Verspätung. Mal abgesehen von der blöden Hinhaltetaktik der Airlinemitarbeiter und den nicht getätigten Rückrufen, ist Auckland natürlich ein denkbar dankbarer Ort, um auf sein Gepäck zu warten.

 

20.1.2014

Starte bei gutem leicht tropischem Wetter von Auckland aus nach Norden. 

 

25.1.2014

Bin am "Cape Reinga", der Nordspitze Neuseelands angekommen. Wegen des dichten Verkehrs auf dem "Highway Number 1", der hier lediglich eine enge, aber viel befahrene Landstraße ist, und eines angekündigten "Cyclones" in den nächsten Tagen, nehme ich für einige Kilometer den Bus und bleibe erst mal in Kerikeri. Von dort geht es dann "straight" nach Norden. Am Donnerstag Abend zelte ich auf dem "Tapotupotu"-Campsite des "Departments of Conservation" (der hieseigen Umwelt- und Naturschutzbehörde). Am folgenden Tag geht's dann über den "Ninty Mile Beach", der allerdings nur etwa 85km lang ist wieder nach Süden.

Leider ist das Fahren auf dem Sand doch nicht ganz so "easy going", wie die lokale Radreiseliteratur behauptet. Da ich über die Gezeiten falsch informiert wurde starte ich quasi mit der Endphase der Flut.

Irgendwann schneidet mir das Wasser den Weg ab und ich mache zwischen 13:00 und 17:00Uhr eine Gezeitenpause.

Ab 17:00 Uhr geht's dann weiter bis in den Abend. Um halb neun schlage ich mein Zelt auf und esse die letzten Vorräte. Das Trinkwasser wird knapp und ich beschließe am folgenden Tag den nächsten Ausgang zur Hauptstraße zu nehmen.

Es sind noch gute 10 Kilometer Strand bevor ich abbiege. Dann noch mal zehn bis zur Hauptstraße und dann noch mal fünf nach Norden bis zum einzigen guten Laden. 

Abends komme ich dann noch nach Ahipara. Der Ort liegt am Ende des "Ninety Mile Beach" und eigentlich hätte ich den auf Sand erreichen wollen.

 

14.2.2014

Am folgenden Tag lerne ich am Kopianga Harbor Fiona und Pete aus Taupo kennen. Sie laden mich für den folgenden Tag zu einem Angelausflug mit ihrem kleinen Boot ein. An den darauffolgenden Tagen landet mein Gepäck in ihrem Wagen und einer der beiden begleitet mich auf dem Fahrrad, während der andere mit dem ganzen Krempel hinterher oder vorneweg fährt. Eine nette Abwechslung, erstens ohne Gepäck, und zweitens mit Gesprächspartnern unterwegs zu sein.

In Dargarville trennen sich unsere Wege vorläufig, da ich nach Süden will und die beiden noch etwas in ihrem demnächst zum Verkauf anstehenden Haus an der Ostküste aufzurüumen haben.

 

Nach einer speziellen Fährfahrt inmitten einer Seebestattungsgesellschaft über den Kaipara Harbor komme ich nach Auckland und und versorge mich dort im Fox Outlet, einem Discountstore des "Pack and Pedal" Radladens, noch mit einigen "Updates". (Ein Tipp von Fionas Schwester)

 

Ich fahre abends noch raus nach Remouera und übernachte ein weiteres Mal auf dem Campsite von vor zwei Wochen. Am nächsten Morgen, einem Sonntag,  geht es dann bei weiterhin sonnnigem Wetter nach Süden aus der Großstadt. Ich erreiche abends noch Tuarau, den Ort an dem Sir Edmund Hillary seine Kindheit verbrachte, und zelte in einem nahegelegen Park.


Über Raglan, einem Surferort, komme ich in den nächsten Tagen in immer einsamere Gegenden und schlage mich schließlich über Te Kuiti, die Welthauptstadt der Schaafschur, über den "Timbertrail" nach Taupo durch, wo ich Fiona und Pete wiedertreffe.


Nach einem weiteren Aktivwochenende mit den beiden und Christoph einem weitern deutschen Gast, machen wir uns dann dienstags auf nach "National Park" zu ihrem Ferienhaus. Das liegt mitten im Tongariro Nationalpark (besser bekannt als "Mordor" in Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Filmen) und bietet neben den Renovierungsaktivitäten natürlich noch jede Menge mehr Möglichkeiten und Sehendwertes.

 

 

28.2.2014

Von „Wellington“ geht es in einer dreieinhalbstündigen Fährfahrt zur Südinsel.

 

3.3.2014
Weiter führt es mich nach Westen, wo ich jede Menge andere Radfahrer treffe. Insgesamt ist auf der Südinsel der Touristenanteil an der Bevölkerung wesentlich höher.    

Auf dem Campsite in „Pelorus Bridge“ komme ich mit Gina und ihren zwei Söhnen samt zwei Freunden ins Gespräch. Sie laden mich zu ihrem Haus in „Delaware Bay“ ein. Wir treffen uns am nächsten Tag abends.

Bevor ich nach „Nelson“ komme mache ich noch einen Abstecher nach „Cable Bay“, einer weiteren tollen Sandstrandbucht.

 

7.3.2014

In Nelson erstehe ich dann einen Schwalbe MTB Reifen, eine Leuchtweste und zwei Ersatzschrauben zu einem Superpreis (75,- $NZ).

Auf dem „Great Taste Cycle Trail“ fahre ich nach Nordwesten und erklimme noch abends den fast 800 Meter hohen „Takaka Hills Pass“. Das Zelt schlage ich auf einem „Day-use-only“ Picknickplatz auf.

Runter geht’s in die „Golden Bay“ und über „Takaka“ bis „Colingwood“. Ich übernachte bei Femke, einer Lehrerin der dortigen Schule und fahre am nächsten Tag auf ihre Anregung hin zum „Farewell Spit" und zum „Wharariki Beach“. Einige junge Robben planschen in einem Naturpool zwischen Felsen und Strand. In der näheren Umgebung gibt es jede Menge gigantische durchlöcherte Felsen. Ein super Tipp!

14.3.2014

In einem Tag geht es zurück über „Takaka“ und den gleichnamigen Pass nach
Motueka und dann weiter nach Süden über Murchison und die ehemalige Goldgräbersiedlung Lyell, entlang des Buller River bis nach Westport, einer der, wie der Name schon vermuten lässt, wenigen Hafenstädte der Westküste, wo ich zwei Tage bleibe.

 

21.3.2014
Nach einem Ruhetag in Greymouth komme ich an den Pancake Rocks mit ihren Blowholes vorbei. Die Küstenstraße hier hat Ähnlichkeit mit dem Highway One in Kalifornien oder Oregon.   

Von Hokitika, dem letzten großen Versorgungsort komme ich zum Westernort
Ross und zelte gegenüber des Empire Hotel. Am nächsten Morgen komme ich an der wieder aktivierten Goldmine vorbei. Ein großer Sandkasten voller Bagger und Raupen.

Die Gletscher „Franz Josef“ und „Fox“ mit ihren jeweiligen Tourismussiedlungen liegen auf der Route. Das Wetter spielt an dieser regnerischen Stelle gut mit. Der graue Himmel reißt sogar auf, als ich zum Franz-Josef-Glacier wandere.

 

24.3.2014
Über den Haast-Pass geht es dann nach Hawea und Wanaka und einen Tag später über die 1073 Meter hohe Crown Range nach Queenstown.

27.3.2014
Ich verlasse Queenstown mit dem Dampfschiff auf die andere Seeseite und bin in der Einöde.
Eindrucksvolle Stille und jede Menge dramatische unberührte Landschaft umgibt mich.

Über Mossburn erreiche ich Otautau. Der Zeltplatz ist kostenlos und hat sogar eine Waschmaschine und einen Trockner. Außer mir sind noch ein österreichisches und ein schwäbisches Paar mit ihren Vans dort.

 

2.4.2014
An der Südküste angekommen halte ich mich nach Osten und erreiche nachmittags Invercargill, einen vom Tourismus ziemlich unbeleckten Ort.

Weiter nach Osten geht es in die Catlins, einen malerischen Gebirgszug an der Südküste. Neben Seehunden, Pelikanen und Delphinen gibt es hier auch Pinguine. Allerdings sind diese, eine kleine blaue Sorte, recht scheu und ziemliche Einzelgänger.

Ab Balclutha fahre ich dann auf dem berüchtigten Highway 1, bis Dunedin. Dort treffe ich Lucie und Delphine wieder und da wir ähnliche Abflugsdaten von Christchurch aus haben, fahren wir zusammen den „Alps to Ocean Cycle Trail“ (Allerdings Ocean to Alps, was dann doch etwas mehr Arbeit macht.)

 

9.4.2014
An meinem Geburtstag stößt Magnus, ein Schwede , mit dem ich vor Dunedin schon zusammen unterwegs war, zu uns und wir haben bei endlich mal wieder herrlichem Wetter am Lake
Pukake
, einen sagenhaften Blick bis zum Mount Cook Massiv, dem höchsten Berg Neuseelands.

In Lake Tekapo beenden wir das Radeln. Am nächsten Tag geht es dann erst mal in die heißen Thermen und dann aus Zeitgründen mit dem Bus nach Christchurch.

 

Super nette Unterkunft bei Alec und Allison über warmshowers.org

 

13.4.2014
Der Flug geht Sonntag Abend erst nach Melbourne und dann am nächsten Morgen über Singapur nach Ho Chi Minh City, auch bekannt als Saigon, in Vietnam. 

 

[Kilometerstand nach dem "vierten Kapitel": 16.540 km]

 

 

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V. Vietnam

 

14.4.2014
In „Ho Chi Minh City“ komme ich nachts am Flughafen an und schraube nach den Visaformalitäten draußen in einer ruhigen Ecke langsam mein Rad zusammen. Langsam deswegen, da es bestimmt 28 Grad warm ist und ich aus etwa 15 Grad Christchurch-Temperatur komme.
Radle dann durch die vergleichsweise leeren Straßen zu meinem bereits reservierten Hotel.

Am nächsten vormittag mache ich den schweren Fehler zu Fuß in die Innenstadt zu laufen. Wegen der Hitze lasse ich auch noch die Socken weg und habe kurz vor erreichen des Zentrums bereits zwei heftige Blasen. Laufe dann barfuß weiter und erstehe am nächsten Schuhladen ein paar Flipflops. Diese hinterlassen dann bis abends ihre Spuren zwischen Daumen- und Zeigezeh.
Die lädierten Füße und eine später noch eingefangene Erkältung lassen mich schließlich eine Woche in Saigon bleiben.

20.4.2014
Aufbruch aus dem Moloch. Erst am Saigon River entlang, dann verfahre ich mich gründlich, da ich auf der Karte eine Brücke wähne, wo noch keine ist. Nach zwei Stunden des Zurückfahrens nehme ich eine Fähre über den oberen Mekong. Nun befinde ich mich zwar offiziell nicht mehr in der Stadt, aber die Dörfer liegen hier entlang der Straße und scheinen weder Anfang noch Ende zu haben.

24.4.2014
Nachdem ich gute zwei Tage auf dem Weg ins Hochland von „Dalat“ bin spüre ich das erste Landleben. Und schon biege ich auch schon in den „Cat Tien“ Nationalpark ab und komme mitten in eine grünen Djungel der sich über die zackigen Berge ausbreitet.

Mit Kayla und Samantha aus Kanada bzw. England fahre ich mit dem Rad zum „Crocodile Lake“. Die letzten Kilometer müssen wir laufen und fangen uns prompt einige Blutegel ein. Die beiden haben von ihrem Hostel entsprechende Strümpfe mitbekommen und sind dann versorgt. Aber auch mir gelingt es weitere Saugattacken zu vermeiden. Von den großen Tieren wie Krokodilen, Elefanten und Tigern ist nichts zu sehen, dafür aber Myriaden von Schmetterlingen, die sich um diese Jahreszeit um die Pfützen auf den Wegen versammeln.

27.4.2014
Weiter geht es über einen kleinen Pass nach Bao Loc“ und eine weitere Stufe nach „Da lat“ wo es dann bedeutend kühler und fast frühlingshaft frisch wird.
Dort treffe ich am 30. April ein, an dem hier der „Tag der Befreiung“ gefeiert wird. Da direkt danach, wie bei uns, der Tag der Arbeit begangen wird, ist diese Aufeinanderfolge von Feiertagen eine willkommene Gelegenheit für kleinere Reisen. Entsprechend voll sind solch beliebte Orte wie „Da Lat“, aber sicher auch die anderen großen Städte des Landes. Ich zahle jedenfalls locker das fünffache des sonst üblichen Preises für mein Hotelzimmer.


1.5.2014
Über eine schier endlose Abfahrt erreiche ich „Nha Trang“. Leider regnet es die meiste Zeit so heftig, dass ich nicht viel von der Gegend zu sehen bekomme. Ich bin froh wenn ich auf der Straße bleibe. Bei stetig steigenden Temperaturen ist die Nässe gut zu ertragen. Bloß eine Taucherbrille wäre gut gewesen.


„Nha Trang“ ist ein moderner Strandort mit großen Hochhäusern, teuren Cafés und jeder Menge Geschäfte. Ich bleibe nicht lange und setze meine Reise an der Küste fort. Diesmal auf dem berüchtigten „Highway Number 1“, der etwa 1800 kilometerlangen Verbindungsstraße zwischen „Ho Chi Minh City“ im Süden und „Hanoi“ im Norden. Die Temperaturen sind nun eigentlich ständig an die 40 Grad. gegen Abend gibt es manchmal Gewitter, dann kühlt es deutlich runter. Die Nächte sind ohne Klimaanlage eher schwer zu ertragen. Gut, daß ich mein Zelt in Saigon gelassen habe!

4.5.2014
Die nächste größere Ortschaft ist „Qui Nhon“
Hier kennt man Leute wie mich (gemeint sind westliche Touristen) kaum. Entsprechend neugierig werde ich von allen Seiten beäugt. Fast wie auf dem Land. Ich bleibe auch hier zwei Tage.
 
9.5.2014
„Tam Ky“ ist die ehemalige Oberbefehlszentrale der amerikanischen Streitkräfte im „Vietnamkrieg“, der hier logischerweise „amerikamischer Krieg“ genannt wird. Es beruht auf einer modernen Rasteranlage mit breiten Straßen und großen Gebäuden. Ganz anders als die sonst hier gewucherten Städte.

11.5.2014
In „Hoi An“ erreiche ich einen architektonischen Höhepunkt Vietnams. Der Ort ist im Kern noch in seiner historischen Pracht zu bewundern und dies wird auch ausgiebigst getan. Scharen von Touristen tummeln sich in den engen Gassen, aber trotzdem lohnt sich der Aufenthalt. Was ich allerdings gar nicht verstanden habe, warum aus Lautsprechern in den Straßen Instrumentalversionen westlicher Popsongs gespielt werden. Da wird einem das Tourismusdasein ja förmlich auf die Nase gebunden.

13.5.2014
Über „Da Nang“, der drittgrößten Stadt Vietnams und dem steilen „Wolkenpass“ komme ich nach „Lang Co“, wo mich zwei nette junge englisch sprechende Vietnamesen zu einem günstigen und extrem leckeren Fischrestaurant führen und mit mir Bier trinken (gegessen haben sie schon).

14.5.2014
In „Hue“, der Stadt in der die Kaiser der Ngyuen Dynastie residierten,
treffe ich Dominique und Jill, zwei Wahlberlinerinnen aus Frankreich, bzw. England, und ihrerseits langjährige Freundinnen meiner Schwester. Die beiden sind über die letzten Jahre regelmäßig für mehrere Monate in „Hue“ und arbeiten dokumentarisch im Auftrag des auswärtigen Amtes von Deutschland und des Kultusministeriums von Vietnam.
Durch den Kontakt zu den beiden und deren Umfeld habe ich endlich mal die Gelegenheit jede Menge Fragen loszuwerden, die sich in der letzten Zeit angesammelt haben und mangels gut Englisch sprechender Gesprächspartner unbeantwortet oder sogar ungefragt blieben. Auch der Vormittag am Strand und so manche Besichtigung machen die Zeit für mich zu der wohl unvergesslichsten in Vietnam.

18.5.2014
Nach vier Tagen mache ich mich auf, den Rest nach „Hanoi“ über den „Ho Chi Minh Trail“, einen Parallel-Highway im Landesinneren, der zu Kriegszeiten als Versorgungsstraße benutzt wurde, zurückzulegen.

Auf dem Weg dahin komme ich erst durch die „entmilitarisierte Zone“ (die frühere Grenze zwischen Nord- und Südvietnam) und dann an den „Phong Na“ Höhlen vorbei, die ich gemeinsam mit über zwanzig Vietnamesen aus „Hue“ auf zwei Booten besuche. Von dort tauche ich in ein Hinterland ein, wo zwischen zwei Orten schon mal dreißig Kilometer liegen können, was im übrigen dichtbevölkerten Vietnam sonst kaum möglich wäre. Die Orte „Qui Dat“, „Huong Khe“ oder „Nam Dan“ und „Tan Ky“ haben alle keine besonderen Merkmale. Eventuell ein zentraler See hier, ein pittoresker Platz dort, oder so manches charakteristisches Gebäude geben jedem seinen kleinen Reiz. Nie sind es Kirchen oder Tempel, die das Zentrum bilden. Wohl der wesentliche Unterschied zu unserem christlichen Europa.

Aber die Gegend ist herrlich unbeleckt. Das „Hello“-Geschrei der Kinder vom Straßenrand wirkt frischer und ehrlicher und das Essen an den Garküchen schmeckt noch etwas besser als am hochfrequentierten „Highway 1“. Außerdem ist gerade Reisernte und auch so manch andere Lebensmittel trocknen einfach auf dem Asphalt vor sich hin. Das Überfahren ist bei Reis, Mais und Heu nicht unerwünscht, manchmal sowieso unvermeidlich.

27.5.2014
Erst kurz vor Hanoi weicht der Urwald und die Reisfelder einer dichteren Besiedlung. Erst sind es Straßendörfer, dann größere Wohnblocks und schließlich eine noch unfertige Hochbahn, an der  ich mehrere Kilometer entlangfahre bevor es nach Zentrum riecht.

Ich finde mein Hotel sehr schnell und habe Glück mit dem Zimmer. Es ist im vierten Stock in der etwas unübersichtlichen Altstadt und das Haus ist nicht viel breiter als drei Meter. Ich bin im hinteren Trakt und lebe dort oben wie in einem Turm über der sonst eher flacheren Altstadt.

Ich kontaktiere Stephanie, eine Schweizerin, die zwei Jahre hier als Englischlehrerin gelebt hat und in einigen Tagen mit zwei Freundinnen, die Route die gekommen bin, in umgekehrter Richtung fahren will.
Wir treffen uns zum Mittagessen und radeln um den großen See, da sie dort in der Nähe wohnt und ihr Fahrrad bei der Inspektion von „Hanoi Bicycle Cooperation“ hat, bei denen ich auch schon mal nach einer Kiste für meinen nächsten Flug frage.
Am nächsten Tag gibt Stefanie ihre Abschiedsfete, da sie nach der Radtouren ihre Zelte in Vietnam abbrechen wird. Es sind neben vielen westlichen „Expats“ aus aller Herren Länder auch einige Vietnamesen anwesend, von denen „Tra“ wohl die eindrucksvollste Erscheinung ist. Sie ist gerade mal Anfang Zwanzig aber für vietnamesische Verhältnisse schon sehr viel gereist und unglaublich neugierig. Auch die bevorstehende Radtour im eigenen Land ist für sie ein echtes Abenteuer.

2.6.2014
Am Abflugtag radle ich mit meinem Gepäck auf einem frisch gewaschenen Rad zur „Hanoi Bicycle Cooperation“ und habe dort den Luxus mein Rad bei einem letzten Vietnamcoffee in klimatisierter Atmosphäre einpacken zu können. Sie helfen mir noch mein Gepäck zur großen Straße am See zu bringen, da das Taxi in den engen Gassen wahrscheinlich ewig brauchen würde.

Der Flug geht erst mal wieder zurück nach Saigon, wo ich schon eine Nacht im Hotel gebucht und seit meiner Abreise mein Zelt und einige warme Sachen gebunkert habe. Ich komme spät nachts an und muss knapp fünf Stunden später wieder zum Flughafen. Alles geht glatt und der Powernap lässt mich den Flug mit „Air Astana“ über Indien und den Himalaya in der nicht mal halb vollen Maschine genießen. In Almaty habe ich dann noch mal zwei Stunden Aufenthalt, bevor es dann weitergeht nach „Bishkek“, Kirgistan.

[Kilometerstand nach dem "fünften Kapitel": 18.840 km]

VI. Kirgistan und der Pamir

 

4.6.2014
Am Flughafen von Bishkek treffe ich Conny, meine Schwester. Mit dem Taxi geht es zum Hotel und am nächsten Tag mit den Rädern in die Stadt. Vorher machen wir noch einen Abstecher zur tajikischen Botschaft, da ich für meine geplante Route noch ein Visum brauche.
Enttäuschung an der Botschaft. Ein Visum ist zwar zu bekommen,aber das GBAO-Permit für Berg-Badachshan nicht. Außerdem gibt es Gerüchte, dass der Pamir-Highway zur Zeit für Ausländer gesperrt ist. Ich lasse meine Papiere da und plane in drei Wochen, wenn Conny wieder abfliegt, meinen Stempel abzuholen. Mal sehen wie die Situation dann ist.

9.6.2014
Wir starten von Bishkek in Richtung Osten nach Tokmok. Am nächsten Tag geht es stetig bergauf zum Burana Tower und in weiter Richtung Orlovka, einer russischen Siedlung oberhalb der weiten Chui-Talmulde mit einem weiten Ausblick auf die kasachische Seite. In Kemin treffen wir wieder auf die Haupstraße, die uns dann knapp 1000 Höhenmeter hoch zum Yssuk Kul führt. Die Steigung wunderbar gleichmäßig über die 60 Kilometer verteilt und der immer stärker werdende Rückenwind bläst uns förmlich nach Balikchi, dem ersten Ort am westlichen Seeende.

 
16.6.2014
Entlang des Südufers kommen wir durch Tamchy, wo wir einen Strandtag einlegen und im Burghotel übernachten, und Cholpon Ata nach Karakol, der größten Stadt am Yssuk Kul, die am östlichen Ende gelegen, für uns der Punkt der Umkehr ist. Nach zwei Tagen, von denen Conny einen mit verdorbenem Magen im Bett verbringt geht es dann am südlichen Ufer wieder zurück nach Westen.

22.6.2014
Über Kizil Zuu und Tamga, wo wir in einem super netten Guesthouse bei Askar und Tamara unterkommen, geht es weiter über Kaji Say nach Bokonbaev. Der Ort wirkt auf uns etwas unfreundlich, vermutlich eine Folge der hohen Arbeits- und Perspektivlosigkeit der Gegend.
Wir zelten nun häufiger, da die Unterkünfte hier nicht mehr so üppig gesäht sind. Von Balikchi nehmen wir den Zug nach Bishkek, von dem wir nur in Erfahrung bringen konnten, dass er von Mitte Juni bis Ende September verkehrt. Allerdings keine Zeiten, geschweige denn Wochentage.

27.6.2014
Wir packen Connys Fahrrad in die Kiste und lassen uns mitsamt meines Rades zum Flughafen fahren. Gegenüber dem Ankunftstag zahlen wir diesmal etwa die Hälfte. So ist es eben, wenn man die örtlichen Gepflogenheiten nicht kennt. Connys Abflug klappt reibungslos und ich radele die knapp vierzig(!) Kilometer wieder zurück in die Stadt.
Das Taxi habe ich für einen Umzug ins Guesthouse von Nathan und Angie genutzt, die ich schon vor Wochen über warmshowers.org kontaktiert hatte. Einen Tag verbringe ich hier mit verdorbenem Magen im Bett, werde aber unglaublich nett versorgt. Eine Gruppe Radler kommt gerade aus Tajikistan und gibt mir wertvolle Tipps für meine Weiterreise.

6.7.2014
Am ersten Tag des Ramadan breche ich auf. Erst entlang des Chui nach Westen und dann in die Berge. Mit über 3200 Metern steht für mich wieder mal ein weiterer Höhenrekord an, aber die werden jetzt etwas inflationär. Bis zum Ort Karaköl südlich des Toktogulsees ist die Strecke unglaublich bergig und anstrengend. Dazu kommt die große Hitze und starke Trockenheit. Ich habe mit dem Zelten Glück und finde immer etwas an einem frischen und trinkbaren Bach oder Fluss.
In Jalal Abad, wieder unten in der Hitze, stelle ich fest, dass ein Teil meines Nabenflansches gebrochen ist und dadurch zwei Speichen ihre Löcher verloren haben. Ich repariere das notdürftig mit zwei Vorderradspeichen, die ich an Nachbarspeichen einhänge. Glecihzeitig schreibe ich eine Mail an die Radgeber in Mainz, meinen Fahrradhändler.
Bereits einen Tag später in Osh habe ich Antwort, dass ein Ersatzteil unterwegs ist. Ich hatte Istanbul vorgeschlagen, da ich ohnehin ein Flugticket nach dort in der Tasche habe, und tatsächlich ist dort der nächste Rohloff Vertragspartner wenn ich nicht nach Kuala Lumpur zurück möchte. Also besteht jetzt die Aufgabe darin, mit dem notreparierten Hinterrad wieder nach Bishkek zu kommen

21.7.2014
Ich beschließe noch in den Pamir reinzufahren und dann irgendwann umzudrehen. Als ich allerdings von Sari Tash den Pass zur tajikischen Grenze nehme und über den Kamm komme, weiß ich sofort, dass ein Umkehren hier unmöglich ist. Die Landschaft ist so einmalig, die Atmosphäre so großartig, dass ich innerlich sofort weiß: ich fahre weiter und buche meine Flug um. Statt von Bishkek werde ich von Dushanbe nach Istanbul fliegen.
Gesagt getan. Der Pamir Highway bringt mich auf die absolute Rekordhöhe von 4655 Metern und etwa vierzehn Tage bewege ich mich immer zwischen 2900 und 4600 Höhenmetern, also etwa den Gipfeln der Zugspitze und des Mont Blanc. DIe Orte sind rar, Radfahrer häufig und in Khorob entscheide ich mit dem Sammeltaxi nach Dushanbe zu fahren, da mir die Zeit davonläuft und mein Hinterrad doch langsam etwas elliptisch und dezentriert wird.


24.7.2014
Dreizehn Stunden braucht der Landcruiser für die 700km nach Dushanbe. Die spektakuläre Route entlang der afghanischen Grenze ist unglaublich malerisch und ich bedaure doch sehr, sie eingequetscht in einer Sardinenbüchse erleben zu müssen. Immerhin sitze ich vorne, aber ich teile mir den Beifahrersitz abwechselnd mit der vierzehnjährigen Nichte des Fahrers und einem etwa neunjährigen Jungen.
Dushanbe merkt man die Diktatur deutlich an. Viele Prachtbauten und überall Bilder des Präsidenten. Außerdem jede enge Polizei, die mich allerdings in der Regel in Ruhe lässt, wenn nicht gerade das Staatsoberhaupt, dessen Angehörige, Freunde oder Besucher mit irgendwelchen Luxuskarossen über den Rudaki-Prachtboulevard chauffiert werden.
Das Umbuchen des Fluges ist teuer, aber dafür bekomme ich auch einen Platz im nächsten Flieger, der von hier nur zweimal pro Woche nach Istanbul geht.
Am Flughafen verbringe ich die Nacht, da der Flug um 4:50 Uhr geht. Mein Rad verpacke ich in meinen Zeltunterboden. Hier wird alles akzeptiert. Auch unverpackt geht.

 

 

[Kilometerstand nach dem "sechsten Kapitel": 21.195 km]

 

 

 

 

VII. Von Istanbul in Richtung Heimat

 

28.7.2014

Bereits am 26. ist meine Nabe wieder heil. Alexiou hat wirklich tolle Arbeit geleistet und nebenbei noch die ein oder andere Kleinigkeit an einem Rad behoben. Es fühlt sich an wie neu. Da ich bereits in Dushanbe festgestellt habe, dass ich die Sattelstütze kaum noch bewegt kriege, versuchen wir diese unter Zuhilfenahme von Kriechöl, Geduld und Kraft aus dem Rohr zu befreien. Ich zerre etwa eine gute halbe Stunde bei mal wieder dreißig Grad und bin am Ende schweißgebadet. Aber es klappt und Alexiou reinigt dann das Rohr von Innen und schmiert die Stütze gründlichst mit Montagepaste ein.

Dummerweise habe ich wohl bei all der Wuchterei und Zerrerei die Spannschraube meines Sattels überfordert. Jedenfalls stelle ich kurz nach Iszanbul fest, dass die Schraube fehlt. Glücklicherweise ist das Teil, in das man die Schraube klemmt und so am Untergestell verankert noch da und fünf Tage später in Plovdiv in Bulgarien erstehe ich dann in einem Baumarkt für 30 Stotinki (etwa 15 Eurocent) eine passende Ersatzschraube samt Muttern. In all den Autowerkstätten, die ich die Tage vorher damit belästigt habe, mussten sie passen.

 

4.8.2014

Also die Route ging von Istanbul über Saray, Vize, Pinarhisar und Kirklareli nach Edirne. Eine sehr eindrucksvolle Stadt und gleichzeitig ein würdiges Tor zur osmanischen Welt.

Von dort überschreite ich die EU-Außengrenze nach Bulgarien mit etwa sechs Passkontrollen und chemischer Unterbodenreinigung. In Bulgarien nehme ich zunächst noch Seitenrouten zur E8 aber ab Svilengrad geht es über Haskovo nach Plovdiv, der zweitgrößten Stadt des Landes, auf der vielbefahrenen Landstraße. Das erstaunliche ist, dass im Gegenverkehr etwa die Hälfte aller Kennzeichen auch Deutschland oder dem westlichen Europa stammen. Vor allem Süddeutschland ist stark vertreten, da dort gerade Ferienbeginn ist.

Die Autos sind meist neue Modelle der gehobenen Klassen von BMW und Mercedes, Audi oder Volkswagen.

 

Von Plovdiv, einer der ältesten Städte Europas, mache ich mich auf in die Berge und erreiche nach einer Nacht am Stausee von Batak, der auf über tausend Metern liegt, Velingrad, eine kleine aber agile Kurstadt. Von hier aus werde ich in den Bergen bleiben und nach Westen nach Mazedonien und dann nordwärts durch's Kosovo zu fahren.

English Version

 

The actual route is now, however, as follows:
(Current entries are at the bottom.)   

 

I. Canadas East and New England  
"Halifax" - "Nova Scotia" coast north-east of "Halifax" - "Cape Breton Iceland" (West Coast "Cabot Trail") - ferry from "North Sydney" to "Placentia" to "Newfoundland" (14h)  

 

"St. John's" - "Trans Canada Highway" about "Gander" to "Deer Lake" - branch to "Gros Morne" National Park - further north to "St. Barbe".    

 

Ferry to "Blanc Sablon" (Quebec, 100min) - Excursion to "Labrador".   Ferry to "Rimouski" along the "Basse-Côte-Nord" (Lower North Shore) of "Quebec" with a variety of shore excursions.  

 

From "Rimouski" along the "St. Lawrence River" over "Quebec" to "Montreal". From "Montreal" along the "Riviere Richelieu" into the "USA". 5 minutes ride in the state of "New York", then into "Vermont" and "New Hampshire" to "Boston" in "Massachusetts".

 

Flight over "Kansas City" and "San Francisco" to "Portland, Oregon".

 

[Mileage after the "first chapter": 3815km]  

 

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II. USA West Coast, Nevada and Utah  

 

From "Portland" to the Pacific coast and then south along the "Highway 1" or "101" to "San Francisco" and a little further to "Santa Cruz".  

Crossing the "St.Joaquin Valley", a huge fruit and vegetable plantation with fresh raspberries and strawberries in the beginning of October!  

 

On my way to the national parks (Yosemite, Death Valley ...) the "Government Shutdown" slows me down, since all the national parks, which are now pending on my route, are closed.   "
I still have no idea which kind of trouble I have to expect, but in the media they also speak about blocked roads ...  

 

... In the "Yosemite" I was probably the "only overnight guest". As a cyclist, you can hide very easy. Until the "Tioga Pass" (my personal altitude record 3050m, 9945ft) I didn't see hardly any people or parked vehicles because the Rangers gave out the motto "No Stopping". There are actually locked almost all parking lots with Police Crime Scene Tape.  Even the toilets are closed, without exception.  

 

"Nevada" presents itself to his name after snow. " The two days before I spend in "Benton Hot Springs" in my personal hotpool. "Death Valley" I just drove along on a parallel road on my way to "Las Vegas". To "Lake Mead" the road over a medium high pass is suddenly locked in the middle of nowhere and so turns out to be a dead end road. Also, the radio conversation between the police officer with his supervisor does not bring any better results. I have to turn around and take a different route. That costs me a day and a further eight motel in "Las Vegas". 

 

Continue through the "Valley of Fire" and "Overton" for "Mesquite, NV" and "St. George, UT". In between there are about 30 kilometers fascinating Canyon in the state of "Arizona". From "St. George" it then goes into the "Zion National Park". A Good day later then follows the "Bryce Canyon National Park." For lack of time I have to omit the following parks and head myself for "Salt Lake City", as my flight to "Santiago de Chile" at 28.10. is booked.

 

The three additional weeks in the United States were truly impressive, and have strongly taken the fear of hot deserts. (Even if it was more dry than hot.) The last 500 kilometers to "Salt Lake", the "City" is actually consistently omitted from the locals, I lay back in three days. It's almost all downhill. The wind was my friend and the roads are well developed and usually have sufficiently wide shoulders. Sometimes I did 20 miles an hour. The landscape is much more varied and exciting than I thought. Wide valleys, snowy peaks, rugged canyons. And then again those nice "Wild West Vilages", where everything happens around a road junction.  

 

In "Salt Lake" I finish the second chapter of my trip in a stylish atmosphere. Christy, my hostess, takes me on a short 30 miles bike ride with Djorgan to the salt lake. Right after, we go to the "Tweed Ride", an annual cycling event, in which participants on normal bikes, but many also on retro bikes, but everyone (except me) nostalgic tweed costumes cruising round the city, ending in the lobby of a luxury hotel and a cocktail or similar to sip.
The wheels we parked unceremoniously in the garage. The next day I have an appointment with Mark of "Saturday-Cycles". It's Sunday and I have ,kind of, "personal shopping date" cause normally they are closed on sundays. Mark is a very helpfull, patient an knowledgebale fellow. I can really recommend his service.
There are new tyres and a spare tube, one attachable rear light (the permanently attached is greatly obscured by the luggage), a mirror for the handlebar, since the helmet mirror has not yet proven, and two new straps for the rear luggage bag. They have a 20% cycle-tourist discount. (Something which normally isn't existing.)
Christy drives me two days later to the airport. Check in is almost the opposite of my experiences in Boston. (I fly with Delta again). Everything is done in a flash and I have in two flights: "Salt Lake City" - "Atlanta" and "Atlanta" - "Santiago" pleasant neighbors and nice staff.

 

[Mileage after the "second chapter": 7610 km] 



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III. Chile, from Santiago to Tierra del Fuego  

 

In Santiago I build my bike up at the airport. That takes a little longer this time, because someone has probably provided by the baggage workers, stood on the rear fork of my bike. Since the wheels were hung out, the axle width is now clearly to narrow. I bend long before I can mount the rear wheel again.
From the airport I drive towards the center. It is as it was in Halifax. There is no legal way by bike from the Airport to get away. I continue until I get a "Peage" site of the highway and ask for the way into town. The solution, after much debate, is that they transport my bike by pickup truck to the outer ring road of the city. From there I then start my first day in Santiago.

It's a war on the streets and there is nothing to laugh about.  I stay with my "warmshowers" hosts Victor and Daniela, in the 19th floor of a skyscraper not far from the center. The bikesare transported in the elevator. At the top, above the 24th floor, there is a magnificent roof terrace and even a swimming pool (unfortunately unheated).

 

On Halloween, which is a public holiday in Chile because of the Reformation day, I leave Santiago. It takes half a day until you are out.  My first tent night i have "Isla de Maipo", a recreation area south of Santiago. From there it takes me to "Pichilemu," a surfer's paradise,"Constitution", a bustling port city, and "Concepcion", the second largest city in the country. 

 

From there I turn inlands to the volcanoes. About "Traiguen" and "Victoria" I come to "Curacautin", to follow the "Interlagos track". A, leading through volcanic landscapes, gravel road that connects the numerous lakes in Chile's central-southern hinterland. Meanwhile, I'm in "Villa Rica". Tomorrow, on 11/17 a new parliament and a new president will be elected here.

 

The election is over. There will be at 12/15, a runoff for the presidency between "Michelle" (Bahelet) and "Evelyn" (Mathei). The exact results for the deputies and senators, I have not studied in detail.I'm in a place called "Panguipulli". 

 

Meanwhile, at 11/28, I'm in Puerto Montt, the starting point of the "Ruta 7" or "Carretera Austral"
At kilometer 340 of the "Carretera" in a small place called "La Junta" exactly on the 44th Degrees south latitude. 
The last few days had a very interesting landscape (Parque Pumalin, Chaiten) but the worst gravel road, or rather an over hundert kilometer construction site with a lot of coarse gravel, fine sand, and of course lots of potholes and washboard profile.  

 

12/3 Arrived in Coihaique. Came into the rain yesterday. My first real rainy day since Canada. Gradually, but very slight breakouts of Christmas-fever on the roads and the shops.

 

12/12 The end of the Carretera Austral is reached in "Villa O'Higgins". The last 230 km of slopes were very impressive and much lonelier than the previous weeks. Unfortunately, here are some complications waiting. We, that is apart from me, Flora and Brian, are dependent on two boats that will carry us over two lakes, to get to a completely remote and normally only walking route, to "El Chalten" in Argentina. The fact that the second boat officially no longer runs, we have known for days, but can be replaced by a 12-hour hike on a trail along the lake. Now we learn, that the first boat will not operate until at least 12/21 due to engine damage. Cause that would be a 3 hour crossing and the lakeshore has no path at all, there is no alternative here. Private boats from fishermen do not seem to exist. But let's see what the locals have to offer here. There is a 400km-long detour over an adventurous and mysterious mountain pass.

 

12/26 Well, it was the mountain pass and some adventurous days full of coincidences, and new experiences. Meanwhile I am in "Puerto Natales", after visiting the "Perito Moreno" Glacier and a hike in the National Park "Torres del Paine", and spent Christmas here. Punta Arenas is the next station. 

 

1/1/2014 New Years Eve I spend on Tierra del Fuego in a town called "Porvenir", which in Spanish means "future". Fireworks does not seem to be common on this occasion on "Tierra del Fuego". Here, all the festivals seems to be celebrated more relaxed than in Europe. Even Christmas I hardly noticed. At 1/11. I will then fly from Ushuaia to Auckland. That will take with stops in "Buenos Aires" and "Sydney" about 40 hours. Ugh!

 

01/10/2014  Ushuaia is reached, thus ending the South America chapter.


[Mileage after  the "third chapter": 12,040 km] 

 

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IV. New Zealand 

 

01/14/2014 Approximately 20 hours delayed in Auckland. My luggage, however, is 48 hours, and my bike even 96 hours late. Aside from the stupid delaying tactics by airline employees and not made callbacks, Auckland is of course a conceivable grateful place to wait for one's luggage.

 

01/20/2014   Start with good light tropical weather from Auckland to the north.

 

01/25/2014 Arrived at "Cape Reinga", the northern tip of New Zealand. Due to the heavy traffic on the "Highway Number 1", and an announced "Cyclone" in the next days, I took the bus for a few miles and stayed in "Kerikeri". From there it goes "straight" to the north. On Thursday evening I camp on the "Tapotupotu" Campsite of the "Department of Conservation". The next day I ride on the "Ninty Mile Beach", which is only about 85km long, back south again. Unfortunately, the driving on the sand is not quite as "easy going", as the local bike literature asserts. And since I was misinformed about the tides I start virtually with the final phase of the flood. Eventually, the water cuts off the drivable part of the beach and I have to take a tidal break between 1:00 and 17:00 pm. After this I continue into the evening. At half past eight I set up my tent and eat the last supplies. The drinking water is scarce and the next day I decide to take the next exit to the main road.
There are still a good 10 kilometers of beach before this. Then another ten to the main road and then again five north to the only good shop in the area. In the evening I come until "Ahipara2. The place is located at the end of the "Ninety Mile Beach" and actually I the plan was, to reach it on sand.     

2/14/2014

On the following day I meet Fiona and Pete from Taupo. They invite me for a fishing trip in her small boat for the next day. On the following days my baggage is stored in their van, while one of them is accompaniing me on the bike while the other is driving the car with the boat in the back.

A nice alternation to my usual way of cycling. In Dargarville I leave to the south, while Fiona and Pete are going for their house on the eastcoast, which is to be sold in the next weeks.

 

After a special ferry crossing over the Kaipara Harbor amidst a seafuneralsociety I arrive Auckland to store up some of my equipment in the very reasonable priced Fox Outlet, where's a discount branch of the "Pack'n Pedal" shop from the city. (A tipp of the sister of Fiona)

 

I ride out to the Remouera Campsite again in the evening. On the next day, a sunday, I make my way in hot and sunny weather out of the big city until Tuakau, the town, where Sir Edmund Hillary lived during his childhood.

 

Over Raglan, a surferspot, I reach more and more remote areas and make my way from Te Kuiti, the world capital of sheepshearing, over the "Timber Trail" to Taupo, where I meet Fiona and Pete again.

 

After another weekend with them and Christoph, another german visitor, we move to "National Park Village", where their weekendcottage is located. This is in the middle of the "Tongariro Nationalpark", (aka "Mordor" from the Peter Jackson "Lord of the Rings" movies.) and there is plenty to do beside the renovation of the house.

 


 [Mileage after the "fourth chapter" 16.540km "