4.12. Die Ostküste über "Dunedin" nach "Oamaru"

23.7.2014

In „Balclutha“ treffe ich seit Wochen mal wieder den Highway 1,den ich seit „Auckland“ und kurz vor „Wellington“ immer erfolgreich vermeiden konnte. Nun auf dem Weg nach Norden ist dies für die nächsten 200 Kilometer kaum mehr möglich. 

Nach einigen Stunden mit jeder Menge schwerer LKW auf schmalen Landstraßentrassen treffe ich am „Lake Waihola“ auf Magnus aus „Vesterås" in Schweden. Zusammen fahren wir über eine wunderschöne aber anstrengende alternative Küstenstraße nach Dunedin, wo wir abends seine Freundin Olya treffen. Sie ist zur Zeit mit dem Bus unterwegs, während Magnus seine ganze Reise von Schweden über Russland, die Mongolei und China mit dem Rad  bestritten hat. Olya kommt aus Kasachstan, lebt aber vorwiegend in Nepal. 

 

„Dunedin“ ist hinter „Christchurch“ der zweitgrößte Ort der Südinsel. Der Name ist übrigens die schottische Version von „Edinburgh“ und tatsächlich zeigt sich im Stadtbild so manches architektonische Detail, dass an die Schwesterstadt erinnert, wie auch die vielen steilen Berghänge und die folglich stark terrassierten Wohnviertel.

  

Am nächsten Abend treffen dann noch Lucie und Delphine ein, und da das Wetter für die nächsten Tage eher feuchtkalt angesagt ist, beschließen wir irgendwann den Bus nach „Oamaru“  zu nehmen. Nur Magnus bleibt seinem Fahrrad treu und wartet einen weiteren Tag ab. Er wird uns aber einige Tage später eingeholt haben.

 

„Oamaru“ erreichen wir wieder im Trockenen. Die gut einstündige Busfahrt hingegen, ist von mehreren Schauern durchzogen und tiefgrau hängen die Wolken knapp über den nicht allzu hohen Bergen. Neben mir sitzt ein Ceylonese (Nennt man die so, die Bewohner Sri Lankas?) Er ist diplomierter Landwirt und arbeitet seit einem halben Jahr hier in Neuseeland auf verschiedenen Rinderfarmen. Er erklärt mir, dass die Kühe etwa einen Monat im Jahr „trocken“ sind, weshalb dann natürlich auch nicht gemolken wird und entsprechend weniger Arbeitskräfte gebraucht werden. Und genau aus diesem Grund sitzt er hier im Bus. Er wechselt gerade mal wieder von einer „trockenen“ Farm zu einer „melkenden“. Diese liegt wieder mal so weit draußen, dass er nur am Sonntag mal in den nächsten Ort kommen wird. Ansonsten arbeitet man sechs Tage die Woche etwa 10 Stunden am Tag bei freier Kost und Logis. Dazu kommt noch Internet und Fernsehen. Auf großen Farmen sind bis zu zwanzig Arbeiter beschäftigt, auf kleinen können es auch nur vier sein. Da ist dann die persönliche Chemie umso wichtiger, erzählt er.

Nach einem Jahr hofft er, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, die dann zwei weitere Jahre später zu einer Einbürgerung führen kann. Dann möchte er entweder seine Frau nachholen oder auf Sri Lanka seine eigene Farm betreiben. Letzteres hält er aber selbst für eher unwahrscheinlich, da er weder Kapital noch Land hat.

 

„Oamaru“ fällt durch seinen „historischen“ Ortskern deutlich aus dem Rahmen neuseeländischer Städte. Der ganze Ort hat was von einem Freilichtmuseum. Am Wochenende gibt es angeblich sogar Anwohner, die sich in historischen Kostümen auf die Straße begeben um das Flair noch zu anzureichern. 

 

Die absolute Überraschung erwartet uns dann abends, nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Campsite. Dieser liegt direkt an der Hafenbucht und als wir nach dem Essen noch so in der Küche sitzen, hören wir irgendwann merkwürdige Geräusche von draußen. Es klingt wie sich streitende Möwen. Oder sind es doch eher Katzen? Als wir nachsehen, entdecken wir unter der Holzveranda ein Paar kleiner blauer Pinguine. Später kommen noch mehr. Die vertragen sich aber und sind deshalb nicht so laut. Wir machen einige Fotos im Dunkeln und benutzen statt Blitzlicht unsere Stirnlampen zur Ausleuchtung. Das Resultat ist leider bei meiner Kamera recht bescheiden.

 

 

"Milton"
"Milton"
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"Lake Waihola"
"Lake Waihola"
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zwei Kammerjäger beim Eis
zwei Kammerjäger beim Eis
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Magnus
Magnus
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"Taieri Mouth"
"Taieri Mouth"
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shadowbarn
shadowbarn
"Dunedin"
"Dunedin"
... "At the Playground"
... "At the Playground"
"Surf Club"
"Surf Club"
The Beach
The Beach
The Graves
The Graves
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... bikers trap
... bikers trap
Am Hafen
Am Hafen
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Bahnhof
Bahnhof
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"Downtown"
"Downtown"
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Zum Bus
Zum Bus
Ankunft in "Oamaru"
Ankunft in "Oamaru"
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Die Oper
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Pinguine
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Immobilienblase
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